[Smart City]

Smarte Zonen für Lieferfahrzeuge

Mit dem Projekt „SmaLa“ unter­sucht die Stadt Hamburg, wie sich urbane Liefer­ver­kehre flüs­siger und sauberer gestalten lassen.

von Bettina Brüdgam

Anhand blauer Leucht­marken lassen sich die smarten Liefer- und Lade­zonen in der ABC-Straße schnell erkennen.
Foto: BWI

Der Test­be­trieb soll klären, inwie­fern sich der Verkehrs­fluss über das „SmaLa“-Buchungssystem opti­mieren lässt. Auf dieser Basis geht es dann darum, eine Ände­rung für die Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung (StVO) zu erar­beiten. Denn diese sieht es bisher nicht vor, öffent­li­chen Park­raum zu reser­vieren. Hamburg erteilte daher eine Ausnah­me­ge­neh­mi­gung, um die ersten „SmaLa“-Zonen zu realisieren.

Die ersten vier Modell-Ladezonen mit acht Stell­plätzen gingen zum ITS-Weltkongress im Oktober 2021 in Betrieb. Spedi­teure, Kurier- und Paket­dienst­leister können die Liefer- und Lade­zonen unkom­pli­ziert per App reser­vieren und ohne lang­wie­riges Suchen anfahren. Digi­tale Schilder zeigen an den vier smarten Lade­zonen an, welche Liefer­fahr­zeuge den Platz gebucht haben – für alle anderen Fahr­zeuge gilt dort ein abso­lutes Halte­verbot. Ergän­zend werden die Zonen durch blaue Leucht­marken visua­li­siert. Boden­sen­soren über­prüfen zudem, ob Flächen frei oder besetzt sind, und glei­chen die tatsäch­liche Auslas­tung mit den Reser­vie­rungen ab. Die Plätze können für Zeit­fenster werk­tags zwischen 8 und 19 Uhr gebucht werden, in anderen Zeiten stehen die Flächen allen Verkehrs­teil­neh­mern zum Parken zur Verfügung.

„Jetzt läuft die zweite Phase an, in der bis zu 25 Zonen in den Bezirken Mitte, Altona und Eims­büttel ausge­wiesen werden sollen“, berichtet Dr. Nadja Hammami, Leiterin des Refe­rats Logistik in der Behörde für Wirt­schaft und Inno­va­tion (BWI). Hier sollen die Erfah­rungen aus der ersten Phase einfließen. Die Soft­ware soll außerdem über Schnitt­stellen zum Urban Data Hub verbinden und in die Routen­pla­nungs­sys­teme der KEP-Dienste inte­grierbar sein. „Es sind bereits zehn Unter­nehmen einge­bunden, und wir freuen uns über weitere Inter­es­senten“, sagt Hammami.

Budget: 2 Millionen Euro, 50 % Förde­rung (BMVI – „Digi­ta­li­sie­rung kommu­naler Verkehrssysteme“)

Lauf­zeit: Januar 2020 bis Ende 2023

Die ersten vier Modell-Ladezonen

Derzeit sind vier smarte Liefer­zonen im Zentrum von Hamburg in das Projekt „SmaLa“ einge­bunden: ABC-Straße 10, Alter Steinweg 11, Lange Reihe 2 und Herrmannstraße/vor Alstertor 21. Das Netz wird jetzt Schritt für Schritt ausge­weitet. Die „SmaLa“-App steht kosten­frei zur Verfü­gung – nach einer Regis­trie­rung können Liefer­dienste die Liefer­zonen reservieren.