[New Commerce]

Hamburger Start-up setzt auf mehr Nach­hal­tig­keit im E‑Commerce

von Frede­rick Witt

Viele Kunden sehen die Nach­hal­tig­keits­be­mü­hungen der Online-Händler kritisch und wünschen sich mehr Einfluss auf die ökolo­gi­schen Aspekte einer Bestel­lung. Dies ist eines der Ergeb­nisse einer reprä­sen­ta­tiven Studie mit mehr als 1.100 Teil­neh­mern des Start-ups Green Credits. 

Demnach ist Nach­hal­tig­keit für die Hälfte der Kunden unter 29 Jahren Nach­hal­tig­keit einer der Gründe, die dezi­diert gegen Online-Shopping spre­chen. 80 Prozent der Online-Shopper wollen künftig im Bestell- und Liefer­pro­zess mehr Einfluss auf die Nach­hal­tig­keit nehmen. „Handel und Logistik sind in der Pflicht, neue nach­hal­tige Liefer­op­tionen anzu­bieten. Die 24h-Lieferung braucht ihre nach­hal­tige Entspre­chung “, sagt Daniel Kranz, einer der vier Co-Gründer von Green Credits.

Jan C. Rode gehört eben­falls zum Grün­der­team von Green Credits. Im Gespräch erklärt er die Ziele des Start-ups: „Wir wollen eine zentrale Schnitt­stelle zwischen Handel, Logis­tiker und Konsu­ment schaffen, um nach­hal­ti­geres Einkaufen zu ermög­li­chen.“ Mit der Studie wollten die Gründer zeigen, dass es einen Markt dafür gibt – auch für Logis­tiker. Bei der Umfrage gaben nur 32 Prozent der Teil­nehmer an, dass es ihnen egal sei, welcher Dienst­leister für die Liefe­rung zuständig sei. Je häufiger online geshoppt wird, desto wich­tiger ist es den Kunden, wer Ihnen ihre Sendung liefert.


Frage: Wie wichtig ist es Ihnen, welcher Logistik-Dienstleister die Bestel­lung liefert?

Gesamte Studie

  • sehr wichtig 33% 33%
  • eher wichtig 35% 35%
  • eher unwichtig 23% 23%
  • unwichtig 9% 9%

Kaufen häufig

  • sehr wichtig 52% 52%
  • eher wichtig 30% 30%
  • eher unwichtig 12% 12%
  • unwichtig 7% 7%

Kaufen gele­gent­lich

  • sehr wichtig 30% 30%
  • eher wichtig 36% 36%
  • eher unwichtig 25% 25%
  • unwichtig 9% 9%

Kaufen selten

  • sehr wichtig 18% 18%
  • eher wichtig 38% 38%
  • eher unwichtig 31% 31%
  • unwichtig 14% 14%

Der Studie zufolge sind zudem viele Konsu­menten bereit, zugunsten der Nach­hal­tig­keit länger auf ihre Liefe­rung zu warten. Nur 109 Teil­nehmer gaben an, nicht auf die Bünde­lung mehrere Liefe­rungen warten zu wollen. Alle anderen sind im Durch­schnitt dazu bereit 3,21 Tage zusätz­lich zur Liefer­zeit auf ihre Bestel­lung zu warten. Für Rode ist dies ein klares Zeichen, dass sich auch die Stra­te­gien der Logis­tiker ändern müssen: „Same-Day-Delivery hat bei nach­hal­tig­keits­af­finen Bestel­lern nur selten oberste Prio­rität.“ Nach­hal­tige Liefer­kon­zepte insbe­son­dere auf der letzten Meile könnten dem Green Credits-Gründer zufolge künftig einen Diffe­ren­zie­rungs­vor­teil für Liefer­dienste bieten.

Das 2021 gegrün­dete Green Credits entwi­ckelt momentan eine Nach­hal­tig­keits­platt­form und will somit Konsu­menten Trans­pa­renz und Souve­rä­nität über die nach­hal­tige Ausge­stal­tung ihrer Online-Bestellprozesse verschaffen. Das Start-up ermög­licht ein zentrales Manage­ment von Bestell­prä­fe­renzen, die sich leicht auf alle teil­neh­menden Shops anwenden lassen und incen­ti­viert gleich­zeitig nach­hal­tiges Bestellverhalten.


Frage: Wie viel länger wären Sie bereit für diese Leis­tung eines Logis­tik­dienst­leis­ters zu warten?

Bünde­lung mehrerer Lieferungen

Tage

Nach­hal­tige  Zustellungsrouten

Tage

Zustel­lung mit
E‑Mobil/Fahrrad

Tage

Liefe­rung an
Paket­shop

Tage